Die Rodungs- und Holzerarbeiten am nördlichen Senseufer, im oberen Abschnitt und auf beiden Uferseiten im Mündungsbereich der Sense in die Saane, konnten wegen der guten Wetterverhältnisse insgesamt früher als geplant abgeschlossen werden. Auf den Wegen entlang der Sense sind deshalb alle Verkehrsbeschränkungen per sofort aufgehoben.
Die zweite Etappe der Rodungsarbeiten am nördlichen Senseufer im mittleren Abschnitt (zwischen der Firma Zaunteam bis Sensebrücke) findet im Herbst 2023 statt.
Im Rahmen der ersten Etappe der Rodungs- und Holzerarbeiten wurden einige Bäume auf rund 5 Meter gekürzt und an Ort stehen gelassen. Das hat folgende Gründe:
Als Teil des Gesamtprojekts «Verkehrssanierung und städtebauliche Entwicklung Laupen» werden auf dem ein Kilometer langen oberen Abschnitt, zwischen den Gemeindegrenzen Neuenegg und Bösingen, auf beiden Seiten der Sense Wasserbaumassnahmen durchgeführt. Die Sense soll sich ihren natürlichen Weg suchen und sich Stück für Stück auf eine Breite von 85 Meter ausbreiten können. Dadurch entstehen sowohl ökologisch wertvolle Flusslebensräume für Tiere und Pflanzen als auch ein verbesserter Hochwasserschutz durch die grössere Abflusskapazität.
Zur Förderung einer natürlichen eigendynamischen Entwicklung der Sense und als weiteres Strukturelement neben den Kiesinseln sind im oberen Abschnitt insgesamt vier sogenannte «Engineered Log Jams», kurz ELJ» vorgesehen. Unter eigendynamischen Entwicklungen versteht man die natürliche Entstehung von Uferanrissen, u.a. bewirkt durch strömungslenkende Massnahmen wie Kiesinseln und eben ELJ’s, Kolkbildungen und einer differenzierten Flussmorphologie. Ein ELJ ist eine lagestabile Totholzstruktur im Flussraum – zu Deutsch eine «künstliche Stammverklausung» – und dient zudem als Initiallebensraum und Nährstoffquelle.
Im Bestreben, möglichst nachhaltig und ökologisch zu bauen, verwenden wir Material – in diesem Fall Baumstämme – welches sich bereits vor Ort befindet. Diese Baumstämme bleiben so lange stehen, bis wir diese zu gegebener Zeit samt Wurzelwerk ausgraben und sie am Senseufer oberhalb des Siedlungsbereichs als ELJ einbauen, damit sie dort ihren Zweck erfüllen. Diese ELJ’s werden, je nach Wasserständen und Ereignissen eine Lebensdauer von etwa 10 bis 20 Jahren haben, bevor die Holzstrukturen oberhalb der Wasserlinie zersetzt sind. In dieser Zeit wird sich die Sense ihr Bett auf natürliche Weise gemacht haben – mit der Starthilfe durch den Menschen.
Bildergalerie zum Thema “Engineered Log Jam”
